Manila

     
 

Manila

Der Flughafen von Manila: Eine Reisegruppe, zusammengesetzt aus den unterschiedlichsten Menschen, wartet in der Abflughalle darauf, dass der Flug nach Stuttgart endlich zum Start freigegeben wird. Eine Ratte wurde im Gepäckraum gesichtet und bevor der renitente Nager gefangen ist, ist mit Erteilung einer Starterlaubnis nicht zu rechnen. Also bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als sich auf eine unbestimmte Wartezeit einzustellen und das beste aus der Nerven aufreibenden Situation zu machen. Man unterhält sich, tauscht Höflichkeitsfloskeln aus, schließt Freund- und Liebschaften, nimmt teil an den Lebens- und Leidensgeschichten der Mitreisenden. Der Zuschauer lernt den Sextouristen und Frührentner Franz (Martin Semmelrogge, Das Boot) kennen, der versucht, mit der philippinischen Toilettenfrau anzubandeln; den Ex-Soldaten Rudi (Jürgen Vogel, Fette Welt), der seine Armeeerlebnisse nicht richtig verarbeitet hat und sich mit einer Journalistin anfreundet; den Barbesitzer Walter (Michael Degen) mit seiner jungen einheimischen Lebensgefährtin, der den bodenständigen Ex-DDR-Lehrer und Langweiler Knut (Peter Röhring) sehr zum Missfallen von dessen Ehefrau Regine (Margit Carstensen) abfüllt, sowie viele einfache und doch einzigartige Menschen mehr.

Manila ist ein Ensemblefilm, der von der angespannten Situation der festsitzenden Passagiere lebt, die wohl oder übel miteinander in Berührung kommen und kommunizieren. Regisseur Romuald Karmakar legt wie schon bei Der Totmacher und seiner eindringlichen Dokumentation über zwei Söldner, Warheads, den Focua auf das Innenleben der Menschen. Es wird dargestellt ohne bloßzustellen oder zu werten. Ein interessanter Film mit deutscher Kino- und TV-Prominenz. Außer den oben genannten sind auch Eddie Arent, Herbert Feuerstein, Manfred Zapatka und Sky Dumont zu sehen. Die Schlusssequenz mit einer eigenwilligen Version des Gefangenenchores wird dem Zuschauer wohl besonders in Erinnerung bleiben.


 
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